
Die Entwicklung der Fußballschuhe
Im Jahre 1949 hatte der deutsche Alexander Salot die revolutionäre Idee, Fußballschuhe mit wechselbaren Schraubstollen herzustellen. Bis dahin spielten Fußballer in aller Welt in damals geläufigen Sportschuhen, die jedoch, wie man heute weiß, nicht optimal für den Einsatz auf Rasen geeignet sind. Doch bis dahin gab es nun einmal nichts anderes und deshalb gab man sich mit dem zufrieden, was man hatte.
Dann begann Alexander Salot damit, erste Mannschaften mit seinen Fußballschuhen auszurüsten, woraufhin der Blumenthaler SV ganze dreimal in Folge die Stadtmeisterschaft in Bremen für sich entscheiden konnte. Und so wurden schnell auch größere Vereine auf diese neuen Schuhe aufmerksam, unter denen sich beispielsweise der SV Werder Bremen, der 1. FC Köln oder der FC Schalke 04 befanden.
Bald darauf rüsteten immer mehr Vereine ihre Mannschaften mit den neuen Schuhen aus und 1954 lief mit Hannover 96 sogar erstmals eine Mannschaft im Finale um die deutsche Meisterschaft in Schuhen der Marke Puma auf, die über Schraubstollen verfügten und von Rudolf Dassler, dem Gründer von Puma, entwickelt wurden. In dem Finale, das im Hamburger Volksparkstadion ausgetragen wurde, setzte sich Hannover 96 am Ende mit 5:1 deutlich gegen den 1. FC Kaiserslautern durch. Kaiserslautern war im Verlauf der 90 Minuten quasi chancenlos und den Hannoveranern in nahezu allen Belangen unterlegen, was vielleicht auch an der Wahl der Schuhe gelegen haben könnte.
Ebenfalls 1954 erreichte die deutsche Fußballnationalmannschaft das, heute legendäre, Finale der Fußballweltmeisterschaft, das im Wankdorfstadion in Bern stattfand. In dem Turnier trugen die deutschen Nationalspieler ebenfalls Schuhe mit auswechselbaren Schraubstollen von Adidas. Diese wurden von Adolf Dassler und Raimond Martz entwickelt und die Stollen waren aus Eisen gefertigt.
Mit diesen Stollenschuhen besiegte die deutsche Nationalmannschaft am 4. Juni 1954 die zuvor klar favorisierte und seit 32 Spielen ungeschlagene Elf aus Ungarn rund um deren Superstar Ferenc Puskás mit 3:2. Doch während die Deutschen in den Schuhen von Adidas aufliefen, trugen die Ungarn die damals noch weit verbreiteten Leistenschuhe. Ein vielleicht mitentscheidender Faktor, der Deutschland schlussendlich den ersten der bis heute vier Erfolge bei Fußball-Weltmeisterschaften brachte.
Bis heute haben sich die Schuhe der Profis allerdings nochmals stark gewandelt. Sie bestehen nun aus verschiedenen Materialien und werden in den unterschiedlichsten Farben angeboten. Und auch die anfangs geläufigen Eisenstollen kommen heute nur noch äußerst selten zum Einsatz.
So kam es beispielsweise während der Begegnung zwischen Bremen und Bielefeld im Jahre 1981 zu einer äußerst unschönen Szene, als Ewald Lienen bei einem Foul der Oberschenkel aufgerissen wurde. Im Anschluss daran experimentierten die Hersteller mit den verschiedensten Materialien. Heute besteht ein Großteil der Schraubstollen aus Leder, Gummi, Keramik, Aluminium oder Kunststoff. Hierdurch ist die Verletzungsgefahr für die Akteure auf dem Rasen deutlich geringer als noch zu Zeiten der Schraubstollen, die aus Eisen gefertigt wurden.